Geschichte
Abriss über die Geschichte
und einige Aktivitäten
des
Bürgerverein Uellendahl e.V.
Eine genaue und dezidiert belegbare Geschichte des Bürgerverein Uellendahl ist leider nicht möglich, da es immer wieder Lücken in der Information und an Dokumenten gibt.
Frühere intensive Forschungen haben wohl ergeben, dass die 1. Vereinsgründung im Jahre 1861 erfolgt sein soll. Da auch hiervon die Unterlagen fehlen können wir diese Angaben nicht belegen.
Am 10. Juli 1911 schrieb Georg Jung, Brüderstraße 20 in Elberfeld, in seiner Funktion als Geschäftsführer der nördlichen und nordwestlichen Bürgervereine folgenden Brief:
„Herrn Oberbürgermeister Funck, Hochwohlgeboren, Hier selbst!
Dem von EW. Hochwohlgeboren bei der heutigen Unterredung geäusserten Wunsche nachkommend, beehre ich mich, hierdurch ergebenst mitzuteilen, dass die folgenden sechs Bürgervereine
1. Bürgerverein des nördlichen Stadtteils
2. Nordwestlicher Bürgerverein
3. Nordstädtischer Bürgerverein
4. Bürgerverein des nordwestlichen Stadt- und Landbezirks
5. Verein nordwestlicher Bürger
6. Uellendahler Bürgervereineine gemeinsame Interessenvertretung geschaffen haben, dass dieser Vertretung von jedem der genannten Vereine 2 Herren angehören und die Adresse der neuen Einrichtung dem Aufdruck am Kopf dieses Bogens entsprechen lautet.
Hochachtungsvoll
Georg Jung“
Dieses Dokument weist zum ersten Mal auf den Bürgerverein Uellendahl hin und belegt seine Tradition.
Von 1911 bis 1962 gibt es keinerlei uns bekannten Unterlagen mehr über den Verein.
Anfang der 60er Jahre wurden dann die ersten zweigeschossigen Ein- und Zweifamilienhäuser im Norkshäuschen gebaut und es folgten dann nach und nach weitere Gebäude. Der Uellendahl bekam eine neue Struktur, alte Höfe mussten weichen und immer mehr neue Bürger besiedelten diesen neuen Stadtteil. Seine Bevölkerung wuchs nach und nach auf rund 25.000 Einwohner.
Am 24. Mai 1961 wurde die „Interessengemeinschaft Norkshäuschen“ gegründet.
Zur gleichen Zeit, siedelte unser späterer Ehrenvorsitzender Leo Schmitz, von der Varresbeck an den Uellendahl um und bezog sein Reihenhaus im Norkshäuschen. Da er schon in der Varresbeck im Vorstand des dortigen Bürgervereins mitarbeitete, fragte er nun am Uellendahl den dortigen CDU Bezirksverein, ob es eine solche Institution auch am Uellendahl gäbe, was verneint wurde. Im Laufe der Gespräche erhielt Leo Schmitz den Auftrag der CDU, sich doch um eine Gründung zu kümmern.
Durch seine Mitgliedschaft in der Interessengemeinschaft Norkshäuschen brachte er diesen Gedanken auch dort ein. Zwei Jahre später, 1963, wurde dann die Interessengemeinschaft in den neu gegründeten Bürgerverein Uellendahl e.V. umbenannt.
Erster Vorsitzender war Oberbaurat Prof. Hermann Fromm. Leo Schmitz war als Gründungsmit-glied dann auch direkt 2. Vorsitzender.
Zwei Jahre später wurde Leo Schmitz dann zum ersten Vorsitzenden gewählt. Sein Amt behielt er bis zum Jahre 1980.
In die ersten Jahren des wieder gegründeten Bürgervereines fiel auch der Aufbau des neu strukturierten Stadtteils, wodurch viele initiierte Dinge des Bürgervereins gleichzeitig auch in das Amt von Leo Schnitz als BV Vorsitzender übergriffen. So setzte er sich, auch im Namen des Bürgervereins, sehr für den Bau des Schwimmbads Röttgen ein und setzte es durch.
Der Bürgerverein gab auch den Anstoß für den Bau der Bezirkssportanlage Uellendahl, die ur-sprünglich nur als einfacher Sportplatz „Typ B“ geplant war.
Ebenso erhielt die Uellendahler Str. aus Lärmschutzgründen eine Schwarzdecke (Asphalt).
Beim Bau der Hauptschule Röttgen waren dann auch Verbesserungen des Straßennetzes geplant. Der Bürgerverein setzte sich maßgeblich für die Buswendeschleife Uellendahler Str. ein, die dann die Anbindung nach Barmen ermöglichte.
In seine Amtszeit fiel auch das Engagement für das Kinderhaus St. Michael. Ab 1972 veranstaltete der Bürgerverein zu Gunsten des Kinderhauses alle 2 Jahre ein Sommerfest, dies bis zur Dezen-tralisierung des Heimes im Jahre 2001.
Das Wuppertaler Modell der Bezirksvertretungen erhielt dann ab 1975 bundesweit seine Rechts-grundlage und dieses Gremium bekam immer mehr Aufgaben zugewiesen. Seit 1980 werden die Mitglieder bei den Kommunalwahlen gesondert gewählt und die Bürgervereine haben ihre direkte kommunalpolitische Wirkungsmöglichkeit verloren. Die von Ihnen kommenden Vorschläge und Anregungen müssen nun über die BV eingebracht werden.
Dieser Umstand bewirkte auch eine Änderung im Tätigkeitsfeld des Bürgervereines. Wir enga-gierten uns weiter für den TV Uellendahl, mit dem auch lange Jahre eine gemeinsame Geschäftsstelle betrieben wurde und der durch die Initiative des Bürgervereins 1966 gegründet wurde. Sein erster Vorsitzender war Ewald Blum, der Vater von Rolf Blum, von 1996 bis 1999 selber Vorsitzender des Bürgervereins.
Es folgte die Einrichtung eines Senioren Nachmittags mit Kaffee und Kuchen, später eine alljähr-liche Seniorenfahrt mit einem Reisebus zu interessanten Zielen.
Von 1980 an, als Nachfolger von Leo Schmitz, bis 1984 wurde Kurt Rößler 1. Vorsitzender, von 1984 bis 1994 war es dann der langjähriger Geschäftsführer des Vereins, Hajo Wolf. Er wurde auch der erste Ehrenvorsitzende des Vereins.
Für zwei Jahre, von 1994 bis 96 kam dann Kurt Wessel an die Spitze des Vereins und saß ihm vor.
Einige Veranstaltungen des Bürgervereins hatten zu diesem Zeitpunkt schon soetwas wie Tradition, wie auch die Karnevalsveranstaltungen im Breuersaal, die Nikolausfeier für die Kinder der Vereins-mitglieder, der Tanz in den Mai, Jahrestour des Bürgervereins und die Oldiefete, Skat - Turnier und im Frühjahr die Vatertagstour.
Als Einzelveranstaltungen gab es Sommerfeste und Stadtteilfeste im EKZ. Und den Schulhöfen der Grundschule Kohlstr.
Aber auch die nun begrenzten Möglichkeiten im kommunalen Bereich wo der Bürgerverein nur noch als Hörrohr der Bevölkerung fungierte, hat der Verein dazu genutzt etliche Anliegen Uellendahler Bürger vor die Bezirksvertretung zu bringen um dann auch keine Ruhe zu geben, bis es in manchen Fällen auch seitens der Stadt Bewegung gab.
Von 1996 bis 1999 hatte dann Rolf Blum den Vorsitz, Unter seiner Führung und mit seinem besonderen persönlichen Engagement wurde die Fehlbelegungsabgabe der Sozialwohnungen im Bereich Uellendahl drastisch nach unten korrigiert.
Seit 1996 gab es auch die "Uellendahler Nachrichten", die alle Bürger des Uellendahl über die Vereinsarbeit informierte und sich auch mit jeweiligen Spezialthemen befasst. Sie erschien in einer Auflage von 5.000 Stück bis 2004. Aus Kostengründen musste ihr Erscheinen leider eingestellt werden.
1999 wurde Ernst Rum für ein Jahr als Vorsitzender gewählt. Seine Wahl wurde wegen eines Formfehlers aber vom Amtsgericht nicht anerkannt und er zog sich dann, nach einer erneuten Nominierung aus der Vorstandsarbeit des Vereins zurück.
1999 wurde auch Leo Schmitz zum Ehrenvorsitzenden des Bürgervereins ernannt.
Seit 2000 hat Karl-Eberhard Wilhelm als 1. Vorsitzender die Geschicke des Vereins in seinen Händen.
Die Zusammenarbeit mit dem Uellendahler Appell gegen Fremdenfeindlichkeit, an dessen Erstresolution 1993 der Verein mit beteiligt war, wurde wieder aktiviert und es erfolgte die Mitarbeit in der Stadtteilkonferenz.
Nach der Gründung des Uellendahler Appells wurde auch unter der Schirmherrschaft des Bürgervereins ein großes Sommerfest auf dem Gelände des Rainbow Parks „Ein Fest von und mit Ausländern“ durchgeführt.
2000 gab es dann, neben allen anderen Veranstaltungen des Vereins, das erste große Stadtteilfest auf den Schulhöfen der Hauptschule Röttgen, dessen gesamte Koordination in den Händen des Vereines lag und sehr erfolgreich war.
Ein Hearing mit allen Parteien der Stadt und städtischen Vertretern aus Verwaltung und Politik, sowie eine parallel durchgeführte Unterschriftenaktion zum Erhalt der Hallenbades Röttgen, war ebenso erfolgreich.
Anfang 2002 wurde eine weitere Unterschriftenaktion als Bürgerbegehren an den OB der Stadt Wuppertal gerichtet, zum Erhalt der Stadtteilbibliothek Röttgen. Auch hier lohnte sich der Einsatz des Bürgervereins und führte zum Erfolg.
Am 06.07.2002 gab es dann, wie heute bekannt ist, ein Jahr zu früh, zum 40-jährigen Jubiläum des neuen Bürgervereins ein weiteres Stadtteilfest auf der Bezirkssportanlage Paul-Löbe-Str..
In 3 Jahren, 2011, wenn mann dem Datum der Erstgründung glauben kann, wird der "neue alte" Verein dann 150 Jahre alt.