Forum Mirker Hain
Geschichte
Die Geschichte des Mirker Hain
Betuchte Bürger aus Elberfeld gründeten 1870 den Elberfelder Verschönerungsverein = EVV. Sie wollten sich für den Erhalt von Wald- und Grünflächen einsetzen und sie kauften, um einer immer schneller werdenden Bebauung Einhalt zu gebieten, die durch die Industrialisierung angeregt wurde, einige Wälder und Freiflächen, um sie für die Erholung der Bevölkerung zu erhalten.
Zeittafel: |
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Mai 1879 |
EVV kauft von den Eheleuten Wilhelm Teschemacher 8 ha 46 Ar 40 m² - „zwischen der Eschenbeek und der Kohlstraße am Vogelsang gelegenen Wald“, Kaufpreis: 19.890 Mark. Davon 9.155 Mark Bürgerspenden, 6.400 Mark Stadt Elberfeld und 4.335 Mark EVV |
01.08.1879 |
Plan des Landschaftsgärtners Heinrich Vincentz aus Plittersdorf vom Vorstand des EVV verabschiedet. |
12.08.1879 |
Beginn der Arbeiten unter Leitung von Heinrich Vincentz, Ziel bis Jahres- ende: Herstellung des Hauptweges zur bachdurchflossenen Waldschlucht. Die Anlage erhält den Namen „Mirker Hain“. |
1883 |
Die Reitbahn im Mirker Hain wird umgelegt und planiert. Die Kosten (265,77 Mark) übernimmt Emil Weyerbusch. |
1883 |
Im oberen Teil Sammelteich angelegt, Zu- und Abfluss mit Grottensteinen eingefasst. Milchhalle grundlegend repariert. |
1880 bis 1885 |
Hermann Seyd baut Villa Seyd 1 an der Kohlstraße. |
1886 |
EVV kauft von den Eheleuten Abraham Dreyer 21 Ar 39 m² „nordwestlich an die Parkanlage grenzende, einen besseren Anschlußderselben bildende Waldparzelle (Schlucht)“ (oberhalb des Wilhelm-Raabe-Weges?) Kaufpreis: 1.200 Mark |
1890 |
August von der Heydt baut das Waldhaus „Sans Souci“ auf dem Grundstück östlich der Kohlstraße, welches ihm gehört. |
1890 |
Selma von der Heydt gestattet die Anlage eines 200 Meter langen Fußweges in ihren Waldparzellen, vom Abschlag über den Vogelsang zum Mirker Hain und zum Wilhelm - Raabe - Weg. Wegesteine Selma Freifrau von der Heydt (Initialen S.v.d.H./ S.F.v.d.H.) |
1890 |
7 Holzbrücken in der Schlucht verfault, mit Eisenbalken und starken Bohlen neu gebaut. |
1892 |
Die Stadt Elberfeld kauft Wald von August Karl Kampermann. 9 ha 49 ar 15 m²„ am oberen Vogelsang, zwischen dem Mirker Hain und dem neuen Weg von der Kohlstraße nach Metzmachersrath“ (= Westfalenweg), an Parkanlage angrenzend (nördlicher Teil zwischen Wilhelm - Raabe - Weg und Domagkweg). |
1892 |
Herstellung von Wegen, Plätzen, Entwässerungsanlagen, einer Brücke, sowie für die Aufstellung von 10 Bänken aus Naturholz und von Wegweisern im städtischen, vormals Kampermann’schen Wald am oberen Vogelsang, zwischen dem Mirker Hain und dem neuen Wege von der Kohlstraße nach Metzmachersrath. |
23.05.1895 |
Große Jubiläumsfeier im Mirker Hain. August von der Heydt stiftet ein Denkmal aus Sandstein, Inschrift erhaben, Urne aus Zinnguss. Entwurf: Architekt Wilhelm Heinrichs. |
1895 bis 1896 |
Ausbau des oberen Teiles der Vogelsangstraße. |
1897 bis 1899 |
Hermann Seyd baut die Villa Seyd II im neobarocken Stil. |
1899 |
Ehemaliger Kampermann‘scher Steinbruch wird in eine Teichanlage mit Staumauer umgewandelt, Böschungen bepflanzt, Ruheplätze und Verbindungswege angelegt. |
1891 bis 1902 |
Bestehende Besitzverhältnisse:
und der Wald westlich der heutigen Vogelsangstraße. |
1903 |
August von der Heydt lässt das Norwegische Holzhaus auf seinem Grundstück Kohlstraße 64 neben dem vorhandenen Tanzsaal aufbauen. Er hatte es 1900 auf der Weltausstellung in Paris gekauft und nach Elberfeld transportieren lassen. |
1905 |
Pächter - Ehepaar Birkenhauer eröffnet eine Gaststätte im Norwegischen Holzhaus. |
1905 |
Stadt Elberfeld kauft von Karl August Schmahl 1 ha 64 ar 25 Quadratmeter (6,43 Morgen) „in der Hundsbeck“ (Flur III Nr. 704/184 etc.) |
1909 |
Stadt Elberfeld kauft von Ackerer Karl August Schmahl 7 ha 07 ar 77 m² (27,71 Morgen) „Am Winkel“. |
1910 bis 1911 |
In dieser Zeit sind umfangreiche Wartungs- und Instandhaltungsarbeiten durchgeführt worden. |
1924 |
Die Stadt Elberfeld kauft mit den von der Heydt’schen Wäldern auch ihre Besitzungen am Vogelsang und an der Kohlstraße einschließlich Sans - Souci. |
1952/53 |
Der „Elberfelder Verschönerungs Verein“ löst sich auf. Satzungsgemäß fallen alle Grundstücke an die Stadt Wuppertal. |
1986 |
Der Teschemacher Hof, um 1630 erbaute Hofanlage und Wirkungsstätte des Orgelbauers Jakob Engelbert Teschemacher, unter Denkmalschutz gestellt. |
1986 |
Villa Seyd und Belvedereturm unter Denkmalschutz gestellt. |
1990 |
Haus Dreyer (Fachwerkhausteil) unter Denkmalschutz gestellt. |
1992 |
Norwegisches Holzhaus (ältestes Fertighaus der Welt) unter Denkmalschutz gestellt. |
28.11.2011 |
Der Förderverein historische Parkanlagen Wuppertal e.V. stellt für den Mirker Hain einen Antrag auf Eintragung als Gartendenkmal |
10.01.2012 |
Der Bürgerverein Uellendahl e.V. stellt einen Antrag auf unwiderufliche Unterschutzstellung des Mirker Hain, einschlieslich der ehemaligen von der Heyd`schen Grundstücke östlich der Kohlstraße, sowie Veränderungsschutz für alle an den Mirker Hain angrenzenden Grundstücke. |
26.01.2012 |
Der Förderverein historische Parkanlagen Wuppertal e.V. und der Bürgerverein Uellendahl e.V. stellen gemeinsam ein Antrag auf Denkmalschutz für den Waldpavillon "Sans Souci". |